Warum (noch) Kirche? II
Im letzten Gemeindebrief haben wir die Bedeutung der Kirche aus verschiedenen Perspektiven in den Blick genommen. Dieses Mal nehmen wir vor allem die Mitarbeitenden in der Gemeinde in den Blick.
Die Kirchenaustritte treffen die Ev. Kirche in Deutschland insgesamt und die Ev. Kirche im Rheinland als Landeskirche. Aber am direktesten und schmerzlichsten betroffen ist die Kirchengemeinde vor Ort. Ihr fehlen zum einen Einnahmen aus der Kirchensteuer, zum anderen die Mitglieder. Die Mitgliederzahl ist z.B. Grundlage für die Berechnung der Pfarrpersonen: Wie viele werden in der Gemeinde mit welchem Stundenumfang eingesetzt? Da die Mitgliederzahlen insgesamt rückläufig sind, werden immer mehr Pfarrstellen gekürzt. Für die Pfarrer*innen stellt sich im Alltag dann immer die Frage, woran sie kürzen sollen. Jede Kürzung der Arbeitszeit lässt die Pfarrperson aus dem Gemeindeleben verschwinden. Es gibt weniger Gottesdienste, Taufen, Trauungen, Beerdigungen, die von ihr übernommen werden können, ganz zu schweigen von Kranken- und Geburtstagsbesuchen und der Präsenz in Gemeindeveranstaltungen.
Da gerade Personalkosten einen großen Anteil an den Kosten ausmachen, wird dort schnell mit großem Effekt für den Haushalt eingespart. Sehr schmerzhaft für die Gemeindearbeit! Wer soll nun Ansprechpartner*in sein für Menschen, die vorbeikommen und ein offenes Ohr suchen? Wer übernimmt Gottesdienste, bereitet den Kirchenraum vor und räumt hinterher wieder auf? Wer kümmert sich um Veranstaltungen und ein ansprechendes Programm? Wer ist ansprechbar für die Begleitung von Trauernden und übernimmt Beerdigungen? Wer kümmert sich um die Pflege der Gebäude?
Manches kann durch das große Engagement von Ehrenamtlichen aufgefangen werden, aber Ehrenamt hat Grenzen. Ehrenamtliche wollen und sollen gut begleitet und unterstützt werden, wofür Hauptamtliche in der Kirchengemeinde gebraucht werden.
Ohne die vielen Ehrenamtlichen wären in unserer Gemeinde viele Angebote nicht möglich, z.B. der Mittagstisch und das Café Scherpenberg. Auch über die bestehenden Veranstaltungen hinaus gibt es sicherlich noch viele Wünsche und Ideen, was in der Gemeinde angeboten werden könnte.
Wenn Sie Lust haben, sich (gemeinsam mit anderen) zum Wandern, zum Karten spielen, zum Tanzen oder anderen Aktivitäten zu treffen, sprechen Sie uns an. Wir sind immer offen für Anregungen und unterstützen Sie nach Kräften bei der Umsetzung.