Andacht

Liebe Gemeinde,

„Wovon träumst du eigentlich?“ – vielleicht haben Sie den Satz schon einmal gehört. Wenn Sie sich etwas vorgestellt haben, was schwer umsetzbar ist. Vielleicht haben Sie den Satz auch selbst schon einmal gesagt, um Ihr Erstaunen und Ihren Unglauben auszudrücken.

Im Laufe der Geschichte haben viele Menschen von vielen Dingen geträumt – Martin Luther von einer reformierten Kirche, Martin Luther King von einer Welt, in der alle Menschen gleichberechtigt sind, Bertha von Suttner von einer Welt ohne 
Waffen und Krieg.

Auch die Bibel ist voll von Träumern und ihren Träumen. Manchmal sind sie sehr eindeutig: „Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter mit dir und flieh!“, spricht ein Engel zu Josef im Traum. 

Wieder andere Träume stellen Menschen vor Herausforderungen. Der Pharao kann mit den sieben fetten und den sieben dürren Kühen nichts anfangen, weiß nicht, welche Lehre er daraus ziehen soll. Er merkt, dieser Traum ist wichtig. Umso verzweifelter wird er, als er merkt, dass niemand ihn entschlüsseln kann. Es scheint menschenunmöglich. Aber in der Bibel ist man mit seinen Träumen selten allein. Häufig spricht Gott selbst in ihnen oder seine Boten, manchmal schickt er Menschen, um sie zu deuten und auszulegen. Sie sind daher Orte für die Begegnung mit Gott, auch hier kommt er uns nah. Natürlich sind nicht alle Träume Gottgegeben, aber der ein oder andere kann eine Botschaft für uns enthalten. Wenn wir uns drauf einlassen. 

Und wovon träumen Sie?

Als der HERR das Geschick Zions wendete, da waren wir wie Träumende. Da füllte sich unser Mund mit Lachen und unsere Zunge mit Jubel. Da sagte man unter den Völkern: Groß hat der HERR an ihnen gehandelt!
(Psalm 126)

Ihre
Pfarrerin Laura Bowinkelmann