Eine Institution geht zu Ende
Sie war vor mir schon da. Sie war nach mir da. Sie gehört(e) einfach zu Scherpenberg. Es geht um „die Rita“.
Als Rita Schweitzer ist sie nicht nur den Seniorinnen und Senioren vertraut. Als Rita Schmid hat sie damals, am 1. Dezember 1978, als Erzieherin in der Kinder- und Jugendarbeit angefangen. Unzählige Kinder und Jugendliche hat sie in ihrer einladenden und fröhlichen Art begeistert, animiert und für die Gemeinde interessiert. Die Kinder- und Jugendarbeit wurde ein Schwerpunkt der Gemeinde Scherpenberg. Es kam Leben in das neu eingerichtete Jugendheim. Vielen heute Erwachsenen sind die Nachmittage oder Abende dort in liebevoller Erinnerung. Heute sind es die Kinder oder sogar schon Enkel der Jugendlichen von damals, die in unseren Jugendräumen ihr Zuhause finden. Damals eher raue und aufmüpfige Jugendliche sind heute sanfte und liebevolle Familienväter ...
Am 1. Januar 2001 wechselte Rita Schweitzer in die Erwachsenenarbeit, speziell Eltern-Kinder-Arbeit (die beliebten Krabbelgruppen) und Seniorenarbeit. Auch dort, bei den Älteren und Ältesten unserer Gemeinde, fand Rita schnell den richtigen Umgang. Es kamen neue Angebote und Gruppen dazu. Unter ihrer Leitung wurde unser Gemeindezentrum zum Begegnungszentrum. Eingeladen zu allen Veranstaltungen sind nicht nur getaufte und evangelische Menschen. Die Stadt Moers „belohnt“ diese Offenheit und die Teilhabe der Seniorinnen und Senioren an den Angeboten mit einem jährlichen finanziellen Zuschuss, der unserem Haushalt sowie den Seniorinnen und Senioren in Scherpenberg und darüber hinaus guttut.
2016 richtete die Gemeinde das Seniorenbüro ein, in dem die Älteren aus der Gemeinde einen Raum haben, mit der Seniorenleiterin persönlich zu reden.
Eine Institution ist zu Ende: Am 1. Mai dieses Jahres beginnt Rita Schweitzers wohlverdienter Ruhestand. Sie hat in ihrer ganzen 45jährigen Tätigkeit in Scherpenberg immer die ganze Gemeindearbeit im Blick gehabt. Auch durch ihren Ideenreichtum sind manche Projekte entstanden. Die Gemeinde dankt ihr für eine außerordentlich lange und erfüllte Arbeit in Moers-Scherpenberg! Wir rufen ihr zu: Bis bald, Rita! Wir sehen uns! Und: DANKE!
Martin Gres
Zum Vormerken:
Verabschiedung von Rita am Samstag, 12. August
Liebe Gemeinde,
ich habe die „Anweisung“ erhalten, mich mit meinem Text kurz zu fassen. Dabei hätte ich so viel zu erzählen nach über 44 Jahren beruflicher Tätigkeit in der Kinder-, Jugend-, Erwachsenen- und Seniorenarbeit.
Die Basis meiner beruflichen Tätigkeit waren immer die ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen. Da hatte ich sehr viel Glück! Ob als Jugend- oder Seniorenleiterin standen mir immer viele Menschen zur Seite. Nur durch euch war es über die Jahre möglich, so viele Veranstaltungen anzubieten und weiter auszubauen. Deshalb danke ich allen ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen der letzten 44 Jahre für eure wunderbare Unterstützung, praktische Arbeit, positive Rückmeldungen und Kreativität, für euer Mitdenken und Vertrauen sowie für die konstruktive Kritik. Danke, dass wir mit eurer großartigen Unterstützung ein mit Leben gefülltes Gemeinde- und Begegnungszentrum haben!
Ich danke auch allen Besucher*innen, die die Angebote bereicherten und wertschätzten. Danke für das gemeinsame Lachen und Fröhlichsein, das gemeinsame Nachdenken bei thematischen Arbeiten, die vielen Gespräche, das Vertrauen, das sie mir bei Beratungsgesprächen schenkten.
Mein weiterer Dank geht an meine Kolleginnen und Pfarrer Martin Gres. Ihr standet mir immer mit Rat und Tat zur Seite. Ich habe gerne mit euch zusammengearbeitet. Auf euch war und ist Verlass.
Ich danke auch dem ehemaligen Pfarrer Karl-Erich Pönitz. Bei meiner Bewerbung als Jugendleiterin in der Gemeinde unterstützte er mich, obwohl ich kaum berufliche Erfahrung hatte. Er traute mir zu, die Kinder- und Jugendarbeit auszubauen und weiterzuentwickeln, obwohl ich erst 20 Jahre jung war.
Für die Zukunft wünsche ich allen Mitarbeiter*innen und Besucher*innen, dass unser Begegnungszentrum als einziger wohnortnaher Treffpunkt im Stadtteil Scherpenberg auch in Zukunft erhalten bleibt, wo Menschen mit all ihren unterschiedlichen Bedürfnissen an Begegnung, Religiosität, Unterstützung, Beratung und Beteiligung einen Ort finden, an dem sie sich wohl fühlen und mit ihren Möglichkeiten einbringen können.
Besonders würde es mich freuen, wenn sich engagierte Menschen fänden, die einen Förderverein zur langfristigen Finanzierung und Förderung für das Begegnungszentrum gründen würden.
Ich wünsche Ihnen alles Gute, Gottes Segen und sage „Tschüss“ bis zum nächsten Wiedersehen im Begegnungszentrum.
Eure / Ihre
Rita Schweitzer